Wie gesunde Ernährung zur Unverträglichkeit von Nahrungsmitteln führt

Die Idee: "Bestimmte Nahrungsmittel, die ich vom Appetit her eigentlich gerne essen würde, sind nicht gut für mich. Deshalb muss ich mich um eine gesunde Ernährung bemühen."

(Würde man annehmen, dass eine natürliche, dem Appetit des Körpers folgende Ernährung bereits gesund ist, wäre die Idee der gesunden Ernährung ganz einfach vollkommen überflüssig.)

Die Idee beeinflusst das Verhalten:

Die Verwirklichung der Idee als Erfahrung: die Unverträglichkeit von bestimmten Lebensmitteln: Der Körper reagiert auf bestimmte Nahrungsmittel zunehmend mit Unwohlsein und irgendwann sind handfeste Unverträglichkeiten da: Bestimmte Nahrungsmittel lösen heftige Reaktionen des Körpers aus. Die Idee "Bestimmte Nahrungsmittel sind nicht gut für mich" hat sich als Erfahrung verwirklicht.

Die Lösung: Dem Appetit des eigenen Körpers und dem vorhandenen Nahrungsangebot vertrauen. Es braucht keine Anstrengungen zur gesunden Ernährung. Der Körper weiß, was für ihn gut ist.

Kleines Mädchen mit Bauchschmerzen

Meine damals 5-jährige Tochter klagt immer wieder über Bauchschmerzen (über Wochen hinweg). Ich vermute eine Reaktion auf Ideen der gesunden Ernährung (Siehe letztes Beispiel). Ich setze mich neben sie, lege ihr den einen Arm um die Schulter, die andere Hand auf den Bauch und sage: "Alles, was Du gern isst, ist auch gut für deinen Bauch."

Und da sprudelt es sofort aus ihr heraus: "Der ... sagt immer, Schokolade ist Gift und zum Süßigkeitenschrank sagt er Giftschrank."

Die Intention solcher Aussagen ist natürlich, das Kind per Abschreckung dazu zu bewegen, weniger oder keine Süßigkeiten mehr zu essen.

Die Idee: "Süßigkeiten schaden dir."

Die Idee beeinflusst das Verhalten: Wenn das Kind die Idee glaubt, beginnt es in seinem Verhalten auf die Idee zu reagieren. Schokolade wird natürlich weiter gegessen, weil ein Bedürfnis dafür da ist. Aber es bauen sich beim Schokolade essen innere Widerstände und Blockaden auf, die eine Reaktion auf die Idee darstellen. Möglicherweise beginnt das Kind auch Anstrengungen zu entwickeln, weniger oder keine Schokolade mehr zu essen, die aber nur teilweise von "Erfolg" gekrönt sind.

Die Verwirklichung der Idee als Erfahrung: "Schokolade schadet mir." Die Idee hat sich mit den Bauchschmerzen als Erfahrung verwirklicht.

Die Lösung: Dem Kind neue, bessere Ideen vermitteln: "Alles, was du gerne isst, ist auch gut für deinen Bauch. Dein Körper braucht aber außer Schokolade auch noch Obst, Gemüse, Fleisch und Brot" usw. Außerdem ... bitten, solche Aussagen in Zukunft zu unterlassen.

Rückenschmerzen

Die Idee: "Du musst mehr für deinen Rücken tun, sonst bekommst du einen Bandscheibenvorfall."

Die Idee beeinflusst das Verhalten:

Das Entscheidende ist hier wie in vielen anderen Beispielen auch (z.B. gesunde Ernährung), dass Dinge getan werden, die nicht den Wünschen und dem Willen entsprechen. Es ist Überwindung nötig, diese Dinge zu tun. Es wäre sicher für den Einzelnen eine sehr viel größere Freude wandern, tanzen oder schwimmen zu gehen, als in eine Rückengymnastik. Das ist genau der destruktive Energieeinsatz, der dann zu den destruktiven Wirkungen führt. Es ist die Abweichung vom natürlichen Verhalten, das darin bestehen würde, einfach zu tun, was Freude macht.

Die Verwirklichung der Idee als Erfahrung: "Ich habe Rückenschmerzen, weil ich nicht genügend für meinen Rücken getan habe" (Es ist nämlich immer zu wenig.)

Die Lösung: sich klar machen, dass der Körper ganz gut für sich selbst sorgen kann und sein natürliches Verhalten mehr in Ordnung ist, als gemeinhin angenommen. Der Körper ist und bleibt auch ohne rational getriebene Anstrengungen gesund.

Die Angst vor unheilbare Krankheiten

Die Idee: "Ich kann jeder Zeit von einer unheilbaren Krankheit befallen werden."

Die Idee beeinflusst das Verhalten:

Die Verwirklichung der Idee als Erfahrung: das Eintreten des Befürchteten

Die Lösung: Sich der Angst stellen:

Gebärmutter-Entfernung nach der Entdeckung von Krebszellen

Die Idee: "Ich bekomme noch Krebs, wenn ich weiter so viel Negatives in meinem Leben erlebe."

Die Idee beeinflusst das Verhalten:

Die Verwirklichung der Idee als Erfahrung: eine erste Vorstufe von Krebs in Form von Krebszellen in der Gebärmutter

Die Lösung: negative Gefühle zulassen, sich negativen Geschehnissen offen stellen und durch die Angst gehen, dass das Krebs auslöst

Knieschmerzen beim Sport

Die Idee: Mit zunehmendem Alter macht der Körper nicht mehr so mit, es häufen sich die Probleme

Die Idee beeinflusst das Verhalten:

Die Verwirklichung der Idee als Erfahrung: Knieschmerzen, die nicht weggehen, sich ausweiten und später weitere Wehwehchen in anderen Körperbereichen

Die Lösung: Einfach weitermachen und über die Schmerzen hinweggehen, ohne sie dabei zu blockieren - außer wenn es wirklich gar nicht geht. Sich so verhalten, als gäbe es die Schmerzen gar nicht bei gleichzeitiger Öffnung für das Schmerzempfinden.

Magersucht

Die Idee: "Essen schadet mir" und / oder "Essen macht dick"

Die Idee beeinflusst das Verhalten:

Zunächst die Reaktionen auf die Idee "Essen schadet mir":

Was zunächst ganz harmlos beginnt mit Ideen der gesunden Ernährung, indem einzelne Nahrungsmittel gemieden werden, von denen angenommen wird, dass sie nicht gut sind, weitet sich im Laufe der Zeit immer mehr aus. Immer mehr Nahrungsmittel scheinen nicht gut zu sein, bis am Ende gar nichts mehr übrig bleibt. Die Idee hat sich auf emotionaler Ebene so weit entwickelt, dass nichts mehr gegessen werden kann ohne das Gefühl "Essen schadet mir". Das Essen wird eingestellt.

Mit der Idee "Essen macht dick" ist es so ähnlich: Anfangs sind es nur einzelne Nahrungsmittel, die gemieden werden, weil sie angeblich dick machen, wie z.B. Süßigkeiten oder Nahrungsmittel mit hohem Fettanteil. Auch in diesem Fall kann sich die emotionale Erfahrung beim Essen auf immer mehr Nahrungsmittel ausdehnen, bis am Ende jegliches Essen dick zu machen scheint.

Die Verwirklichung der Idee als Erfahrung: Die Verwirklichung der Idee als Erfahrung geschieht in diesem Fall nicht physisch / organisch sondern emotional. Sie besteht darin, dass beim Essen sehr überzeugende Gefühle entstehen, dass die gerade aufgenommene Nahrung entweder dick macht oder schadet, je nachdem auf welche der beiden Ideen reagiert wurde. (In vielen Fällen von Magersucht wurde wahrscheinlich sogar auf beide Ideen reagiert.) Auf die sehr überzeugende emotionale Situation beim Essen wird so stark reagiert, dass Essen gar nicht mehr möglich erscheint.

Die Lösung: Der Weg aus der Magersucht heraus ist das, was ich sich einer Erfahrung stellen nenne (ausführlicher in späteren Kapiteln): Der oder die betroffene beginnt wieder zu essen, trotz der dabei auftretenden starken Gefühle, dass das Essen schadet oder dick macht. Die Gefühle scheinen dem Essen zu widersprechen. Trotzdem sollte eine Öffnung für die Gefühle erfolgen.

Der Weg aus der Magersucht heraus ist die Konfrontation mit dem Widerspruch zu essen, obwohl das Gefühle verursacht, die dem entgegenstehen und sich dabei den Gefühlen aber gleichzeitig noch zu öffnen. Ein solches Verhalten wird die Entwicklung umkehren bis wieder ein genussvolles Essen möglich ist.

nächstes Kapitel: Krankheit als Erfahrung (Krankheit)