Die Entschlüsselung von Idee und Verhalten

Neben dem eigentlichen Heilungsprozess gibt es eine Reihe von Indizien, die außenstehenden Personen oder dem betroffenen Menschen selbst Hinweise auf den Hintergrund einer Erkrankung geben.

Die magische Frage

Ich nenne sie die "magische Frage", weil sie in vielen Fällen zur direkten Nennung der Idee führt, welche sich mit der Erkrankung als Erfahrung verwirklicht hat:

Warum hast du diese Krankheit bekommen?

Man wird es immer wieder erleben, wie die Betroffenen geradezu das Bedürfnis haben, die Antwort herauszuplatzen und mitzuteilen. Es liegt ihnen am Herzen, das loszuwerden.

Beispiel:

Frage: Warum sind diese Krebszellen bei dir aufgetaucht?

Antwort: Weil ich immer so viel Negatives in meinem Leben erlebe.

Es gibt allerdings auch den Fall, dass die Antwort nicht ehrlich erfolgt, weil der oder die Betroffene sich schämt oder ein schlechtes Gewissen hat. Nehmen wir das Beispiel des kleinen Mädchens mit Bauchschmerzen. Hier hätte die direkte "magische Frage" nicht zum Erfolg geführt, weil das Kind die Bauchschmerzen zwar selbst vielleicht richtig zuordnet, aber gleichzeitig aufgrund der dahinterstehenden Idee ja weiß, dass sie "selbst Schuld ist". Ich bekam die richtige Information hier nur deshalb, weil ich von vornherein die Idee hinter den Bauchschmerzen entkräftet hatte. In diesem Fall wäre die "magische" Methode, Ideen anzusprechen, welche die verursachende Idee entkräften - falls eine konkrete diesbezügliche Vermutung vorhanden ist.

Die ersten Reaktionen der oder des Betroffenen

Tritt eine Erkrankung auf, werden bestimmte Schlussfolgerungen daraus gezogen und Verhaltensänderungen daraus abgeleitet. Diese Verhaltensänderungen liegen in vielen Fällen in einer Linie mit dem Verhalten, welches die Erkrankung hervorgerufen hat. Sie sind eine Verschärfung des Verhaltens, welches die Erkrankung hervorgerufen hat.

Beispiel:

Ich habe den Bandscheibenvorfall, weil ich nicht genügend für meinen Rücken getan habe. Ich muss mich endlich dazu aufraffen, eine Rückenschule zu besuchen.

Genau diese Ansicht und daraus resultierende Anstrengungen und Verspannungen sind aber die eigentliche Ursache für die Erkrankung.

Verhaltenseinschränkungen, welche durch die Erkrankung hervorgerufen werden

Viele Krankheitserscheinungen gehen mit physischen Einschränkungen einher bzw. entspricht das dem fortgeschrittenen Stadium der Verwirklichung von Erfahrung.

Sie schränken das Verhalten ein. Diese Verhaltenseinschränkungen sind erzwungene Verhaltensänderungen.

Auch diese erzwungenen Verhaltensänderungen liegen in gewisser Weise in einer Linie mit dem Verhalten, welches die Erkrankung ausgelöst hat. Was ursprünglich lediglich aufgrund der Idee im Verhalten geändert wurde, ist nun durch physische Tatsachen besiegelt.

Beispiel:

Hinter gesunder Ernährung steht die Idee "Bestimmte Nahrungsmittel sind nicht gut für mich." Wenn diese Idee sich physisch manifestiert, verträgt der Körper bestimmte Nahrungsmittel nicht mehr. Was zunächst ein freiwilliges Verhalten war - bestimmte Nahrungsmittel zu meiden - ist dann eine erzwungene Verhaltensänderung.

Einordnung rationaler Hilfsmittel

Was in diesem Kapitel steht, sind lediglich Anhaltspunkte und Hilfestellungen. Sie können nicht den eigentlichen, individuellen Heilungs- und Erkenntnisprozess ersetzen, der im tatsächlichen Durchleben der Erfahrung besteht.

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