Der blinde Fleck der materiellen Weltsicht
Wie kommt es, dass sich sich die materielle Weltsicht als vorherrschende Weltsicht halten kann, obwohl sie doch die Zusammenhänge dieser Welt so vollkommen verdreht?
Die zentrale Ursache dafür wurde schon festgestellt: Erfahrung wird nicht durchlebt. Dadurch wird auch nicht erfahren, wie willig die Materie dem Geist (=Mensch) zu folgen bereit ist, wenn es um den Bereich der menschlichen Erfahrung geht (Schicht 2).
Die Blockade von Erfahrung ist im gegenwärtigen menschlichen Dasein so lückenlos und perfekt, dass eine absolut grundlegende Eigenschaft dieser Welt der Menschheit nahezu vollkommen verborgen bleibt. Es handelt sich dabei um genau jene Eigenschaft, auf der echte und wirksame Heilung beruht.
Nun ist es aber so, dass das Denken der materiellen Weltsicht (mit seiner spezifischen Ausprägung "wissenschaftliche Vorgehensweise") jener Eigenschaft auf Schritt und Tritt begegnet, ohne sie wahrzunehmen:
Ich nenne das den blinden Fleck der materiellen Weltsicht:
Der blinde Fleck der materiellen Weltsicht sind die Wahrscheinlichkeiten, welche für wissenschaftliche Ansichten im Speziellen und für menschliche Ansichten im Allgemeinen zugelassen werden.
Man sagt "Rauchen verursacht Krebs", obwohl gar nicht alle Menschen Krebs bekommen, die rauchen. Es gilt mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit und wird trotzdem als wahr angenommen.
Rauchen verursacht Krebs gilt zu ... (ich weiß nicht wieviel) Prozent. Diese Wahrscheinlichkeiten werden aus der Teilung der Krebsfälle durch die Anzahl aller Raucher ermittelt und dann auf jeden Einzelnen übertragen:
Für jeden einzelnen Raucher gilt: "Rauchen kann Krebs verursachen zu ... Prozent."
Das stimmt aber nicht. Krebs ist eine Erfahrung, welche ein Mensch erfährt, wenn er in seinem Verhalten auf die Idee "Rauchen verursacht Krebs" in einem gewissen Umfang reagiert.
Erfahrungen wachsen langsam (Siehe Kapitel "Der Prozess der Verwirklichung") Bei weitem nicht jeder Raucher, der auf die Idee "Rauchen verursacht Krebs" in seinem Verhalten reagiert, erfährt am Ende Krebs.
Nun könnte man fragen: Warum soll es die Wissenschaft interessieren, was in dem einzelnen Menschen vorgeht?
Die Herangehensweise an Heilung wäre eine andere. Das Ziel von Wissenschaft sind ja auch gesunde Menschen. Wissenschaftler hätten vielleicht verhindert, dass die Abschreckungsaufkleber auf die Zigarettenschachteln kommen. Denn diese Abschreckungsaufkleber mögen ein paar Menschen vom Rauchen abgeschreckt haben, was sie aber vor allem bewirken, sind verstärkte Verhaltensreaktionen auf die Idee "Rauchen verursacht Krebs". Diese Aufkleber erhöhen die Krebsrate. Das sollte feststellbar sein.
Und bei vielen der Menschen, welche sich vom Rauchen abschrecken ließen, wurde die eine Sucht lediglich durch eine neue ersetzt:
Im globalen Maßstab kann man zum Beispiel beobachten, wie Handys und MP3-Player das Rauchen ersetzen, weil das Rauchen nicht mehr so gesellschaftsfähig ist.
Ein weiterer blinder Fleck der materiellen Weltsicht befindet sich im Bereich von Methoden und Vorgehensweisen:
Wenn Menschen mit bestimmten Methoden oder Vorgehensweisen nicht klarkommen, suchen sie die Ursache immer zuerst bei sich selbst und nicht - wie es die unangenehme Erfahrung, wenn sie durchlebt würde, offenbar lassen würde - in der Methode oder Vorgehensweise.
So können sich zahlreiche Ansichten im Zusammenleben der Menschen halten, die alles andere als glücksbringend und noch viel weniger wahr sind.